Wie ein Blitz aus heiterem Himmel

Zahl der Pflegebedürftigen wird in Deutschland dramatisch ansteigen

(djd). Der demografische Wandel in Deutschland hat dramatische Auswirkungen auf die Zahl der Pflegebedürftigen. Nach aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundesamts könnte sie bis zum Jahr 2030 auf 3,4 Millionen steigen. 2007 waren erst 2,2 Millionen Bundesbürger pflegebedürftig gewesen. Somit liegt der prognostizierte Anstieg bei 50 Prozent, im Jahr 2050 könnten sogar schon 4,5 Millionen Deutsche auf fremde Hilfe angewiesen sein.

Einrichtungen im vollen Betrieb zeigen lassen

Der Pflegefall kommt meist aus heiterem Himmel. Oft ist ein Schlaganfall, ein Sturz oder ein Unfall die Ursache. Dann bricht Panik unter den Angehörigen aus. Denn bevor ein Elternteil aus der Klinik entlassen wird, muss die Pflege organisiert sein. Dr. med. Andre Schumacher, Facharzt aus Düsseldorf: "Ist eine stationäre Unterbringung notwendig, sollte man sich die infrage kommenden Einrichtungen im vollen Betrieb zeigen lassen. Sehr nützlich ist es auch, Bekannte, Verwandte, Ärzte und Angehörige von anderen Betroffenen zu befragen." Die Alternative ist eine häusliche Pflege, aber auch hier muss kurzfristig eine Fachkraft organisiert werden. Dr. Andre Schumacher: "Das lässt sich oft über einen ambulanten Pflege- oder Betreuungsdienst oder auch über die Arbeitsagentur organisieren."

 

 

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Rechtzeitig vorsorgen

Egal ob häusliche oder stationäre Pflege: Auf die Betroffenen kommen meistens enorme finanzielle Belastungen zu. Die gesetzliche Pflegeversicherung fängt nur einen Teil der Pflegekosten auf. Susanne Besold von den Ergo Direkt Versicherungen: "Für die Pflege in einem Heim muss man mit Kosten zwischen 1.700 und 3.500 Euro oder sogar mehr monatlich rechnen." Die nicht über die gesetzliche Pflegeversicherung gedeckten Kosten müssen über die Rente und das Vermögen des zu Pflegenden getragen werden. Sind diese Ressourcen verbraucht, müssen Kinder für ihre Eltern aufkommen. Susanne Besold: "Mit dem rechtzeitigen Abschluss einer privaten Pflegezusatzversicherung kann das finanzielle Risiko der Pflege für die Familie gemindert werden."

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Tipp: Anspruch auf Pflegeberatung

Obwohl immer mehr Deutsche direkt oder indirekt mit dem Thema Pflege konfrontiert sind, ist das Wissen um die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung relativ gering. Was beispielsweise kaum bekannt ist: Seit Anfang 2009 gibt es einen gesetzlichen Anspruch auf eine Pflegeberatung, die meist durch Mitarbeiter der Pflegekassen erfolgt. Susanne Besold von den Ergo Direkt Versicherungen: "Die Pflegeberater helfen bei Fragen zu den verfügbaren Angeboten und sagen auch, welche finanzielle Unterstützung man über die Pflegekasse erwarten kann."

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Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),
Gesundheitsthemen